Schlupflider stören viele Betroffene, weil sie den Gesichtsausdruck immer müde oder gereizt erscheinen lassen. Die schlaffen Oberlider können aber auch Augenentzündungen auslösen oder die Sicht behindern. Mit einem kleinen Eingriff können Schlupflider korrigiert werden.
Voller Tatendrang und gut gelaunt, doch der Blick in den Spiegel zeigt ein müdes oder mürrisches Gesicht. Die meisten Menschen mit Schlupflidern wissen, dass diese spezielle Lidform ihren Ausdruck verfälscht. Ein Trost ist das nicht, und für viele Personen mit Schlupflidern ist das Missverhältnis ihrer Stimmung und dem sichtbaren Ausdruck mehr als nur ein kosmetisches Problem. «Ständig wegen dieser Physis als missgelaunt oder müde und abgeschlagen wahrgenommen zu werden, kann zu einer grossen seelischen Belastung werden. Berufliche Situationen und private Kontakte können darunter leiden, und das Selbstbewusstsein wird von den Lidern geradezu erdrückt», weiss Anna Burger, Oberärztin für Plastische Chirurgie am Universitätsspital Zürich. Immer wieder erlebt sie, dass Frauen und Männer mit Schlupflidern deswegen massive psychische Probleme entwickeln.
Schuld am schläfrigen Blick ist überschüssige Haut
Schlupflider entstehen durch überschüssige Haut im Bereich der Oberlider. Die dadurch hängenden Lider bewirken einen Gesichtsausdruck von Müdigkeit oder Gereiztheit, sie lassen jemanden älter erscheinen oder dauernd skeptisch. Viele Frauen und Männer mit Schlupflidern versuchen, dem Effekt entgegenzuwirken und halten die Augen bewusst und angestrengt offen. Dadurch wird die Muskulatur aber umso mehr belastet und schon nach kurzer Zeit kommt es zu Ermüdungserscheinungen. Auch können die Augen gereizt werden, wenn der befeuchtende Lidschlag unterdrückt wird.
Eingeschränkte Sicht und Entzündungen durch starke Schlupflider
Lässt die Spannkraft der Lidhaut zunehmend nach oder bei extremer Ausprägung, können die Schlupflider jedoch das Gesichtsfeld einschränken, die schweren Lider können Wimpern ins Auge drücken und dadurch wiederkehrende Entzündungen auslösen. Oft geht dieser Erschlaffungsprozess mit einer so genannten Brauenptose einher, also dem Herabsinken der Stirnhaut. Das zeigt sich gut sichtbar daran, dass auch die Augenbraue zunehmend tiefer steht.
Die operative Lidstraffung ist eine dauerhafte Lösung
Werden die Schlupflider zur Belastung, können diese mit einem kleinen Eingriff dauerhaft korrigiert werden. Bei der operativen Straffung der Haut der Oberlider (med. Blepharoplastik) wird die überschüssige Haut und je nach Ausprägung auch hervortretendes Fettgewebe, welches eigentlich den Augapfel umgibt, entfernt. Der Schnitt verläuft in der Umschlagsfalte des Lids. Die Narben sind dadurch in typischen Fällen kaum zu sehen.
Details zur operativen Straffung von SchlupflidernAm selben Tag wieder nach Hause
Der Eingriff erfolgt in einem Operationssaal und ambulant, d.h. die Patientin oder der Patient kommt am Tag der Operation in die Klinik und kann am selben Tag wieder nach Hause gehen. In den allermeisten Fällen erfolgt der Eingriff zudem lediglich unter örtlicher Betäubung.
Beratung vor der Operation
«Vor der Schlupflid-Operation besprechen wir mit der Patientin oder dem Patienten in einem ausführlichen Beratungsgespräch ihre Wünsche und das zu erwartende Ergebnis», schildert Anna Burger den Ablauf. «Wir erklären Schritt für Schritt, wie wir beim Straffen der Oberlider vorgehen.» Auch die Vorbereitung wird besprochen: «14 Tage vor der Operation sollte auf Schmerzmittel, welche die Blutgerinnung beeinflussen (z.B. Aspirin) verzichtet werden. Zudem empfehlen wir, zwei Wochen vor und nach der Operation nicht zu rauchen.»
Mögliche Komplikationen
Nach der Operation kann es zu kleinen Blutergüssen kommen. Am Anfang kann das Auge zudem sehr lichtempfindlich sein, bis hin zu einer Bindehautentzündung. Wie bei allen Operationen besteht das Risiko einer Nachblutung, Infektion, Wundheilungsstörung oder überschiessender Narbenbildung.
Nach der Operation auf Sonnenschutz achten
Die Fäden werden nach einer Woche entfernt. Für etwa ein Jahr sollte man zudem nach dem Eingriff die Sonne meiden bzw. einen Sonnenschutz mit hohem Schutzfaktor verwenden (LSF 50+).