Der Spitalrat hat Prof. Dr. José Oberholzer per 1. Juni 2023 zum Leiter der Sektion Hepatopankreatobiliäre (HPB) Chirurgie und Transplantationschirurgie sowie zum Vorsitzenden des Departements für Viszeral- und Transplantationschirurgie ernannt. Der Universitätsrat hat Prof. Oberholzer seinerseits zum Lehrstuhlinhaber berufen.
Prof. Oberholzer studierte in Freiburg und Zürich Medizin und schloss 1998 den Facharzttitel in Chirurgie ab. Von 1996-2002 arbeitete er am Universitätsspital Genf in der Viszeral- und Transplantationschirurgie und leitete ab 1998 das Inselzelltransplantationsprogramm. Ab 2002 war José Oberholzer in Kanada und den USA tätig: zuerst mit einer Zusatzausbildung in Chirurgie und Transplantation der Leber und des Pankreases an der University of Alberta in Edmonton (Kanada), anschliessend als ausserordentlicher Professor für Chirurgie und Bioengineering, und ab 2007 als ordentlicher Professor und Leiter der Transplantationschirurgie am University Hospital of Illinois in Chicago. Daneben erlangte er 2013 einen Master of Science in Health Care Management und war Dozent in der Medizinischen Fakultät, im Departement für Bioengineering und dem Honors College der University of Illinois in Chicago.
Ausserordentlich breite Forschungstätigkeit und klinische Erfahrung
Prof. Oberholzer bringt einen ausserordentlichen Forschungsausweis mit, namentlich im Bereich der Behandlung von Typ-1 Diabetes, u.a. durch die Transplantation von Inselzellen. In seiner klinischen Tätigkeit fokussierte er darauf, die invasive Chirurgie und deren Risiken zu minimieren. Mit einem Team an der University of Illinois hat er die weltweit erste Serie von minimalinvasiven, robotergestützten Nieren- und Pankreastransplantationen eingeführt. Im Bereich der Lebertransplantationen förderte er chirurgische Ansätze zur Minimierung von Blutungen und konnte so die Sicherheit von Transplantationen weiter erhöhen. Wichtig sind diese Entwicklungen namentlich angesichts zunehmend multimorbider Patientinnen und Patienten. Sie kommen aber auch bei Lebendspenden zur Anwendung und können so die Komplikationen auch bei diesen chirurgisch komplexen Eingriffen weiter verringern.
Langjährige Führungserfahrung
Das Departement für Viszeral- und Transplantationschirurgie am USZ ist seit Februar 2023 in vier Sektionen aufgestellt, mit je einem Sektionsleiter. Die Führung des Departements obliegt gemäss dem Modell der Rotating Chairmanship jeweils einem der Sektionsleiter, wobei die erste Rotation dem Lehrstuhlinhaber vorbehalten ist. Dieses Führungsmodell trägt der ausserordentlichen fachlichen Breite und hohen Expertise des Departements Rechnung, setzt aber auch ein entsprechend modernes und partizipatives Führungsverständnis voraus. Prof. Oberholzer hat in den USA bereits in ähnlichen Modellen gearbeitet und unterstützt dieses ausdrücklich. Als Lehrstuhlinhaber wird er die Leitung des Departements ab 1. Juni 2023 innehaben und zugleich die Führung der Sektion Hepatopankreatobiliäre (HPB) Chirurgie und Transplantationschirurgie übernehmen. Er löst damit Prof. Dr. Henrik Petrowsky ab, der die Sektionsleitung interimistisch übernommen hatte.