50 Nierenkranke und Angehörige bepflanzten am 9. März ein Beet vor dem Universitätsspital Zürich mit rund 500 Topfpflanzen und formten sie zu einer grossen Niere aus Blumen. Sie setzen damit ein Zeichen für die Nierentransplantation.
Als Betroffene möchten sie die Öffentlichkeit auf das aufreibende Leben vieler Menschen an der Dialyse aufmerksam machen – und auf die wenigen Menschen, die von der Nierentransplantation als beste Behandlungsmöglichkeit profitieren dürfen.
Es gibt zu wenig Spendernieren
Da Menschen zwei Nieren besitzen, können Gesunde eine davon einem Menschen in Not spenden, ohne dadurch selbst grosse Einschränkungen zu erfahren. Die Blumen-Niere, respektive das Verhältnis der roten zu den gelben Blumen, verdeutlicht den grossen Mangel an Spendernieren: Die roten Primeln repräsentieren die über 4’000 Dialysepatientinnen in der Schweiz, die gelben die 342 Menschen, die im Jahr 2022 von einer Nierentransplantation profitieren konnten.
Aktion zum Weltnierentag
Zur Aktion eingeladen hat das Universitätsspital Zürich anlässlich des Weltnierentags vom 9. März. Dieses Jahr stand dieser unter dem Leitgedanken «Gesunde Nieren für alle – Vorbereitung auf das Unerwartete, Unterstützung der Schutzbedürftigen». Es kann jeden treffen, ob jung oder alt. Angesichts der Auswirkungen von Katastrophen wie Kriegen, Pandemien und Erdbeben auf Nierenkranke ist das Thema hochaktuell. «Bei Erdbeben, wie zum Beispiel bei jenem in der Türkei von Anfang Februar, führen Muskelverletzungen der aus den Trümmer geborgenen Menschen oft zu tödlichem Nierenversagen, wenn die Opfer nicht rechtzeitig an Dialysegeräten behandelt werden können», so Prof. Thomas Müller, Direktor a.i. der Klinik für Nephrologie am USZ.
Geteiltes Schicksal
Thomas Müller und sein Team organisieren regelmässig Treffen für Betroffene. Die Patientinnen und Patienten erfahren dabei von den USZ-Fachpersonen Neuigkeiten aus der Nierenheilkunde. Darüber hinaus erhalten sie die Gelegenheit, ihre Geschichten zu erzählen und sich auszutauschen mit Menschen, die ihr Schicksal teilen. Thomas Müller: «Es gibt den Patientinnen und Patienten Kraft und Zuversicht, sich gemeinsam aktiv für die gleiche Sache zu engagieren und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren».