Noch vor 10 Jahren führten Behandlungen von Prostatakrebs häufig zu schwerem Blutverlust, Inkontinenz und Impotenz. Heute gelingt es der Urologie am USZ immer besser, unerwünschte Nebenwirkungen abzuwenden – dank präziserer Diagnosen und innovativer Therapien.
Daniel Eberli weiss: «Die Familie leidet immer mit, wenn ein Mann an Prostatakrebs erkrankt.» Der Direktor der Klinik für Urologie am USZ spricht aus Erfahrung. Er sieht regelmässig Patienten und kennt deren Sorgen und Anliegen. «Vielfach schwingt die Angst mit, dass der Betroffene impotent wird und die Kontrolle über das Wasserlassen verliert.» Diese Befürchtungen sind verständlich, bestand doch die Standardbehandlung gegen Prostatakrebs lange darin, die Prostata chirurgisch vollständig zu entfernen. Mangels Alternativen sahen sich die Ärztinnen und Ärzte noch vor zehn Jahren gezwungen, schwere Nebenwirkungen bei nahezu jedem zweiten Patienten in Kauf zu nehmen.
Grosse technologische Entwicklung
Dank des wissenschaftlichen Fortschritts und der rasanten Entwicklung der Technologie ist man heute bereits viele Schritte weiter. Moderne Bildgebungsverfahren können einen Tumor präziser lokalisieren. Neue pathologische Methoden bestimmen die Aggressivität des wuchernden Gewebes genauer. Die Therapien sind vielfältiger und differenzierter geworden. Bei weniger aggressiven Tumoren wählen die Ärzte deshalb weniger radikale Therapien als die vollständige Entfernung der Prostata. Die Folge: deutlich weniger Nebenwirkungen.