Der Schutz vor einer Infektion und eine saubere Naht sind die wichtigste Grundlage für eine gute Heilung. Ist eine Wunde chronisch, gilt es die Ursache zu finden.
Einen Kratzer oder einen kleinen Schnitt kann der Körper selbst kurieren – die Selbstheilungskräfte der Haut sind enorm. In nur vier Wochen haben sich alle Zellen der Haut komplett erneuert. Der kleine Kratzer oder Schnitt ist nicht mehr sichtbar. Grössere Schnitte und tiefere Wunden heilen langsamer. Wie gut das gelingt und ob das Ergebnis optisch schön wird, hängt auch von der Nahttechnik des Chirurgen ab. «Es gibt zig Techniken, aber am wichtigsten ist, dass die Wundränder exakt aneinander liegen», sagt Hautchirurg Jürg Hafner. Durch die Narbenreifung in den ersten Monaten verbessert sich das Resultat weiter.
Entsteht keine Infektion, sind die meisten Operationswunden nach vier Wochen gut verschlossen, nach einem halben Jahr bis einem Jahr erinnert nur noch eine feine Nahtlinie an die einstige Wunde. Selbst unverschlossene grössere Wunden heilen innerhalb von etwa zwei Monaten von alleine ab. «Wenn wir Hochbetagte mit weissem Hautkrebs operieren, legen wir besonderen Wert auf eine schonungsvolle und sichere Lokalanästhesie. Oft verschliessen wir die Wunden unaufwändig und lassen sie in der Mitte etwas offen», erklärt Jürg Hafner. Ältere Menschen hätten oft die Geduld für einen längeren Heilungsprozess. Unterstützend setzen die USZ-Dermatologen einen Spray ein, der pflanzliche Extrakte enthält, unter anderem von Neem und Johanniskraut, und dessen Wirkung sie in einer Studie nachgewiesen haben. Von Salben rät Jürg Hafner ab, weil sie die Naht aufweichen und den Heilungsprozess dadurch eher verlangsamen.