Feldermaus die von der Wand hängt

Story

Von Fledermäusen und Königen

Derzeit finden Vorbereitungsarbeiten für den Abbruch der Gebäude statt, die auf dem Baufeld der geplanten USZ-Neubauten liegen. Sie haben auch mit dem nepalesischen König Tribhuvan, Fledermäusen und einer Quellnymphe zu tun.

„Manche Leute denken, wir könnten jetzt, wo die Mitarbeitenden umgezogen sind, die bestehenden Gebäude einfach abreissen und die Baugrube ausheben“, schmunzelt Remo Sigg, Projektleiter Gebäudetechnik. Er weiss, dass dem nicht so ist. Zusammen mit diversen Kolleginnen und Kollegen sorgt er dafür, dass die lange Liste von «To do’s» mit Vorbereitungsarbeiten für den Rückbau immer kürzer wird. Auf dieser Liste stehen viele technische Punkte. So gilt es zum Beispiel sicherzustellen, dass die Leitungen für Wasser, Abwasser, Gas, Dampf, Starkstrom, Schwachstrom sowie Glasfaser- und Kupferkabel, die durch das Baufeld führen, nicht plötzlich die Versorgung anderer Bereiche auf dem Campus gefährden, wenn sie gekappt werden. Die Liste umfasst aber auch einige eher aussergewöhnliche Aufgaben.

Highlight Quellnymphe

Robert Grapentin, Projektleiter im Bauprojekt-Management, kümmert sich zum Beispiel um die Kunstwerke im Baufeld: „Ich lagere, in Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege, die bedeutsamsten Werke ein. Wenn die Neubauten stehen, verorten wir sie wieder auf dem Campus“. Ein Highlight ist die «Quellnymphe» des Künstler Hermann Hubacher von 1923. Auch der Gedenkstein für den nepalesischen König Tribhuvan Bir Bikram Shah Dev wird dereinst in aufgefrischter Form wieder auf den Campus zurückkehren. Der König liess sich mehrfach am USZ behandeln und starb am 13. März 1955 im USZ. Regelmässig, zum Todestag von Tribhuvan stattet eine nepalesische Delegation einen Gedenkbesuch beim Gedenkstein im Park ab. Robert Grapentin wird zusammen mit nepalesischen Interessensvertreterinnen einen neuen Standort für den Gedenkstein in den Parkanlagen des USZ suchen.

Fledermauskundliche Analyse

Da auf dem USZ-Campus im Vergleich mit anderen Stadtgebieten eine etwas höhere Temperatur herrscht, mögen auch Fledermäuse den Standort. Eine Abklärung der Fledermaus-Situation gehörte zu den Anforderungen des Baugesuchs. „Ich habe deshalb bei einem externen Experten eine Klärung in Auftrag gegeben“, erklärt Maura Knecht, Projektleiterin beim Baubegleitenden Facility Management. Der Experte kontrollierte die abzubrechenden Gebäude und insbesondere deren Storenkästen auf Spuren von Fledermäusen. Gemäss Schlussbericht konnte er weder Duftmarkierungen noch Kriechspuren ausfindig machen und nur ein einziges Kot-Stückchen einer „wahrscheinlich anfliegenden Zwergfledermaus“ dokumentieren. Fazit: Vor dem Rückbau der Gebäude müssen keine Fledermaus-Kolonien umgesiedelt werden.