Manche Darmbakterien verringern die Wirksamkeit von Krebstherapien, andere erhöhen sie. Im neuen Leuchtturm-Projekt lotet das Comprehensive Cancer Center Zurich die erstaunlichen Fähigkeiten der Mikroorganismen aus.
Krebsspezialisten nehmen mit gutem Grund die Mikroben im Darm näher unter die Lupe. Wie sich in den letzten Jahren zeigte, hat die Zusammensetzung der Milliarden von Bakterien in unserem Mikrobiom im Darm direkte Folgen für die Wirksamkeit gewisser Therapien.
In einer wegweisenden Studie konnten amerikanische Mediziner vor kurzem zeigen, dass bestimmte Bakterien aus dem Darm die Erfolgsrate der Immuntherapie – einem der schärfsten Messer gegen fortgeschrittene Krebsformen – bei Hautkrebs verbessern.
Die überraschenden Erkenntnisse aus dem Innenleben unseres Darms hat ein Team um Michael Scharl, Professor der medizinischen Fakultät und Gastroenterologe am Universitätsspital Zürich, zu einem vielversprechenden Projekt mit verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten aus Klinik und Grundlagenforschung animiert.
Das Leuchtturmprojekt zum «Cancer-Microbiome» wird im Rahmen eines Förderprogramms des Comprehensive Cancer Center Zurich mit 1.65 Millionen Franken unterstützt. Das Programm fördert herausragende Projekte in der Präzisionsonkologie. «Wir möchten mit unserem Projekt die massgebenden Bakterien und molekularen Mechanismen entschlüsseln, um die Ansprechraten auf eine Immuntherapie zu erhöhen», sagt Michael Scharl.
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