Die Klinik für Urologie operiert häufig roboterassistiert. Daniel Eberli prägte die Einführung der innovativen Operationstechnik am USZ mit und will als Klinikdirektor das robotische Know-how im Team laufend weiterentwickeln.
Einer riesigen Spinne gleich winden sich die vier Arme des Operationsroboters um Daniel Eberli. Aber nur für das Foto. Bei Eingriffen steht der Klinikdirektor am Bedienterminal und dirigiert die Roboterarme, an denen filigranes Feinwerkzeug steckt. «Wir operieren roboterassistiert punktgenauer, als meine Hand es je könnte.» Die Schere beispielsweise verfügt über Klingen, die nicht mal die Grösse des kleinsten Victorinox-Taschenmessers haben. Zehn Jahre Praxiserfahrung, 450 Eingriffe per Roboter und Zertifizierungen für spezielle Robotikmethoden zeichnen den neuen Mann an der Spitze der Klinik für Urologie aus.
Seine Begeisterung für roboterassistierte Operationstechnik kommt nicht von ungefähr. «In der Urologie erkannten wir die Vorteile für unsere Patientinnen und Patienten früh. Beim Eingriff verlieren sie praktisch kein Blut, wir können sehr präzise arbeiten, und die Erholungszeit verkürzt sich massiv.» Dass durch die neuen technologischen Möglichkeiten Organe und Gewebe erhalten werden können, ist ein weiterer Vorteil. Nicht ohne Grund gehört die Klinik für Urologie des USZ schweizweit zu den innovativsten Playern mit grosser Entwicklungskraft und zieht sowohl Auszubildende als auch Patienten aus der ganzen Welt an.
Wissenstransfer im Team
Das technische Know-how entwickelt sich indessen rasant weiter. «Ich erwarte, dass in jedem unserer Fachbereiche mindestens zwei Teammitglieder Weltklasse sind.» Dabei setzt Daniel Eberli auf Austausch und Wissenstransfer. Bei Einsätzen in ausländischen Kliniken sollen sich die Chirurgen neues technologisches Wissen aneignen, die erworbenen Techniken zurück ans USZ bringen und im Team laufend weiterentwickeln.
Mit der roboterassistierten Chirurgie kommt Daniel Eberli auch klar dem Wunsch seiner Hauptklientel nach. 75 Prozent seiner Patienten sind männlich und befinden sich in der zweiten Lebenshälfte. «Viele Männer sind technikaffin und erwarten bei Eingriffen modernstes Gerät.» 6000 neue Fälle von Prostatakrebs werden in der Schweiz jährlich registriert. 1500, meist betagte Männer, sterben daran. «Sehr viele Patienten können demnach erfolgreich behandelt werden», so Daniel Eberli.