Diagnostik und spezialisierte Therapiekontrolle bei Lebertumoren

Das Spektrum der Lebertumore reicht von völlig unbedenklichen bis zu bösartigen, behandlungsbedürftigen Tumoren. Dementsprechend ist eine möglichst genaue Diagnose essentiell.

Diagnostik

In der Leberdiagnostik wird der Ultraschall als sogenannte „Screening“-Untersuchung eingesetzt. Mit hochauflösenden Sonographiegeräten sowie durch zusätzliche Kontrastverstärkung mittels eines speziell für den Ultraschall entwickelten Kontrastmittels können zunehmend kleine Tumore detektiert werden. Für die genaue Charakterisierung des Tumors ist in vielen Fällen weiterführend die Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig, die wie der Ultraschall ohne jegliche Strahlenexposition auskommt. Für die Untersuchung von Leberläsionen in der MRT wird das sogenannte „leberspezifische“ („hepato-biläre“) Kontrastmittel eingesetzt. Dieses „leberspezifische“ Kontrastmittel wird von gesunden Leberzellen 10-20 Minuten nach intravenöser Verabreichung aufgenommen, während Tumorzellen in bösartigen Tumoren dieses Kontrastmittel nicht oder nur in geringem Mass aufnehmen. Mit Hilfe dieser spezifischen Kontrastmittelinformation und des ausgezeichneten Organkontrasts in der MRT kann mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit normales Lebergewebe bzw. gutartige Lebertumore von bösartigen Lebertumoren unterschieden werden.

Neben der Charakterisierung der Lebertumore bietet die MRT auch umfassende Informationen für die Planung einer Leberoperation, wie die genau Anzahl der Lebertumore, die Lagebeziehung und der genaue Verlauf der Leberarterien, Portalvenen, Lebervenen und Gallenwege sowie das Lebervolumen.

Bösartiger Lebertumor (Lebermetastase) mit geringer Anreicherung des „leberspezifischen“ Kontrastmittels (links). Gutartiger Lebertumor (Fokale noduläre Hyperplasie) mit starker Anreicherung des „leberspezifischen“ Kontrastmittels (rechts).

Spezialisierte Therapiekontrolle

Über die letzten Jahre werden in der Behandlung von Lebertumoren immer häufiger gezielte lokale Therapieverfahren der interventionellen Radiologie eingesetzt. Bei diesen Therapieverfahren, wie der Chemoembolisation, Radioembolisation oder Radiofrequenzablation wird gezielt die Blutversorgung des Tumors unterbrochen bzw. das Tumorgewebe abgetötet. Unsere und internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass für die Erfolgskontrolle dieser Verfahren die spezialisierte, sogenannte funktionelle CT oder MRT von Vorteil sind, und damit ein Therapieerfolg frühzeitig erkannt werden kann.

Mit der sogenannten funktionellen CT Perfusion kann die Durchblutung des Lebertumors exakt gemessen werden und in einem farbkodierten Perfusionsbild dargestellt werden. Spricht der Lebertumor auf die lokale Therapie an, erkennt man in der CT Perfusion frühzeitig eine deutliche Reduktion der Tumordurchblutung.

 

CT Perfusion eines bösartigen Lebertumors vor Behandlung (links) mit starker Tumordurchblutung und vier Wochen nach Behandlung mittels Radioembolisation (rechts) mit gutem Therapieansprechen und deutlicher Reduktion der Tumordurchblutung.

Verantwortliches Kader

Andreas Hötker, PD Dr. med.

Leitender Arzt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 43 253 85 12
Spezialgebiete: Urogenitale Radiologie, Gastrointestinale Radiologie, Magnetresonanztomographie

Soleen Stocker, Dr. med.

Leitende Oberärztin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 44 253 11 67
Spezialgebiete: Urogenitale und Gynäkologische Bildgebung, Abdominale Bildgebung, Onkologische Bildgebung

Daniel Stocker, Dr. med.

Oberarzt, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

Tel. +41 43 253 25 99

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Universitätsspital Zürich
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Tel. +41 43 254 41 10
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