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100. robotisch assistierte Lungenbiopsie am Universitätsspital Zürich erfolgreich durchgeführt

Zuletzt aktualisiert am 04. November 2024 Erstmals publiziert am 30. Oktober 2024

Seit Juni 2024 ist das Universitätsspital Zürich das erste europäische Zentrum, das robotisch-assistierte Bronchoskopien mit integriertem Cone-Beam-CT anbietet.

Diese innovative Methode erlaubt es, die hochpräzisen dreidimensionalen Bilder des Cone-Beam-CT direkt in die Steuerung des robotischen Bronchoskops zu integrieren. Das Resultat sind deutlich präzisere, minimal-invasive Lungenbiopsien bei Verdacht auf Lungentumor mit reduzierten Nebenwirkungen für die Patientinnen und Patienten.

Dank dieser bahnbrechenden Technologie können verdächtige Lungenläsionen bereits in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert werden – einem Zeitpunkt, an dem viele bösartige Veränderungen noch kurativ behandelbar sind. Die Methode hat sich innerhalb kürzester Zeit als primäres Diagnosewerkzeug für Verdachtsfälle von Lungenkrebs in der Klinik für Pneumologie etabliert.

Ein wesentlicher Vorteil der robotisch-assistierten Methode ist die Möglichkeit, bei einer Vollnarkose sowohl eine präzise Diagnose als auch, in Zusammenarbeit mit der Klinik für Thoraxchirurgie, direkt eine kurative Resektion des betroffenen Lungenareals durchzuführen (sogenannte «one-stop-shops»). Dies reduziert die Belastung für die Patientinnen und Patienten erheblich.

Innerhalb von nur 20 Wochen konnten bereits 100 Lungenbiopsien erfolgreich durchgeführt werden – ein eindrucksvolles Zeichen für die hohe Nachfrage nach minimal-invasiven diagnostischen Verfahren. Die robotisch-assistierte Methode bietet zusätzlich die Möglichkeit, Lymphknoten im Brustraum zu untersuchen, was sie zu einer umfassenden und schonenden Diagnoselösung macht. Viele Patientinnen und Patienten reisen aus anderen Kantonen speziell für diese Abklärung an das Universitätsspital Zürich, da sie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die präzise, frühzeitige Diagnostik schätzen, die mit konventionellen, manuell geführten Bronchoskopen oft nicht möglich wäre.

Durch dieses wegweisende Projekt nimmt das Universitätsspital Zürich eine führende Rolle in der Ausbildung und Forschung im Bereich der interventionellen Pneumologie ein. Insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung neuer europäischer Zentren bietet das Universitätsspital einen wichtigen Ausbildungsstandort. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts wurde dank Zusammenarbeit mit der Industrie sowie der Unterstützung der Stiftung für angewandte Krebsforschung und der Holcim Stiftung Wissen ermöglicht, die den Start dieser zunächst aus Forschungsgeldern finanzierten Initiative förderten.

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Spezialgebiete: Leiterin Interventionelles Lungenzentrum

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Oberarzt, Klinik für Pneumologie

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