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Neuer Ansatz bei Katzenhaarallergie: Impfstoff für Katzen ist sicher

Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2021 Erstmals publiziert am 02. Mai 2019

Ein Forscherteam des Universitätsspitals Zürich hat 2013 eine innovative Methode gegen Katzenhaarallergie entwickelt: Anstelle des Menschen soll die Katze gegen das Protein geimpft werden, das die Allergie beim Menschen auslöst. Die Forschungsgruppe um Thomas Kündig, Prof. Dr. med., hat jetzt nachgewiesen, dass der entwickelte Impfstoff für die Katzen sicher ist.

Katzen sind für einen grossen Teil aller Haustierallergien verantwortlich; rund 10 Prozent der Bevölkerung leiden an einer Katzenhaarallergie. Schuld an der Tierhaarallergie sind bestimmte tierische Proteine. Diese befinden sich beispielsweise auf den Hautschuppen, dem Fell oder im Speichel und den Tränen der Tiere. Die Proteine im Speichel der Katze werden durch das Lecken auf das Fell übertragen und lösen beim Menschen durch Hautkontakt oder Einatmen von Luftpartikeln oder Katzenhaaren die allergische Reaktion aus. Die häufigsten Symptome sind Reizungen der Haut, Augen und Nase. Im fortgeschrittenen Stadium können Betroffene sogar an Asthma erkranken. Tierhalter konnten bis anhin nur ihre Symptome behandeln lassen oder mussten sich aufwändig über ein mehrere Jahre dauerndes Verfahren desensibilisieren lassen oder ihre Katze sogar abgeben.

Hoffnung für alle Katzenallergiker

Impfung ist für die Katze gut verträglich

Die Forschungsgruppe um die Allergologen und Immunologen des Universitätsspitals Zürich hat 2013 eine Methode entwickelt, mit der Katzen gegen das körpereigene Protein «Fel d 1» geimpft werden können, das die Katzenhaarallergie beim Menschen auslöst. Wie bei einer Grippeschutzimpfung, bewirkt die Impfung mit dem Katzenimpfstoff HypoCatTM die Bildung von Antikörpern. Diese neutralisieren das allergieauslösende Protein Fel d 1 und reduzieren das reaktive Allergen. Auf diese Weise sollen die Symptome beim Menschen gelindert und im besten Fall verhindert werden.

Die Forscherinnen und Forscher haben nun den Impfstoff an Katzen hinsichtlich seiner Verträglichkeit, Sicherheit und Immunantwort getestet. Dazu wurden die Katzen mittels drei Impfungen in einem dreiwöchigen Intervall grundimmunisiert. Die Forschenden konnten zeigen, dass der Impfstoff für die Katzen verträglich und sicher ist. Zudem bilden sich durch die Impfung Antikörper, die bereits kurz nach der Impfung und über einen langen Zeitraum nachweisbar sind. Diese weisen neutralisierende Eigenschaften auf, sodass sie das Allergie auslösende Protein Fel d 1 binden und dessen Fähigkeit verhindern, die Allergie auszulösen. Um diese Wirkung nachzuweisen, haben die Forschenden Tränen-Proben immunisierter Katzen analysiert. Die Analyse zeigte, dass das Fel d 1 Protein in der Tränenflüssigkeit nach der Impfung abnimmt und zudem weniger reaktiv ist. Auf diese Weise könnte die allergische Reaktion bei den Katzenallergikern reduziert oder sogar verhindert werden. Ob das tatsächlich der Fall ist, wird von der Forschungsgruppe nun untersucht. Die Marktzulassung des Impfstoffs HypoCatTM ist in Europa und den USA für das Jahr 2022 geplant.

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